Dogmen

Warum glauben so viele Menschen an ihre eigene Ernährungsform oder aktuelle Diät und verteufeln alle anderen? Ob Paleo oder Frutarier, Rohköstler oder Low Carb – nur das ist richtig und alles andere falsch. (Vegetarisch und vegan würde ich fast ausnehmen, da dort auch moralische Gründe eine Rolle spielen.). Ich vermute, weil man an das glaubt, was bei einem selbst funktioniert und weil Regeln oft helfen. Wenn man weiß, was man „nicht darf“, dann kann man stolz auf sich sein, diesen Dingen aus dem Weg gegangen zu sein. Wenn man etwas schafft, ist man ein besserer Mensch. Und die anderen sind schlechter.

Auch ich mache mir viele Gedanken um meine Ernährung. Für mich machen aber Mängel wenig Sinn, auch wenn ich beispielsweise das mit der Ketose verstanden habe. Für mich macht nur eine ausgewogene Ernährung Sinn, in der alle Bestanteile enthalten sind. Abgenommen habe ich meine 10 kg mit FdH, nicht mit Mangelernährung. Vielleicht auch, weil ich grundsätzlich keine Einschränkungen und Verbote mag. Warum soll ich nicht Sushi essen, wenn mir danach ist oder eben auch Sahnetorte. Wichtig ist doch, dass man sich nicht einseitig ernährt.

Sympathisch ist mir eine Ernährung, die nicht aus der ganzen Welt eingeflogen werden muss. Ein uns gut bekannter Sternekoch schwor mal auf Tomaten aus Japan. Sowas finde ich absurd. Wenn wir was können in Deutschland, ist es alte Tomatensorten zu erhalten. Auch ich mag Zitrusfrüchte, aber es beruhigt mein Gewissen mehr, regional und saisonal einzukaufen. Wenn wir lokale Geschäfte nicht unterstützen, wird es sie nicht mehr lange geben. Da bin ich sicher.

Also geht es 2018 weiter mit meinem Versuch, mich weitestgehend regional zu ernähren. Da werde ich nicht dogmatisch sein, weil ich mich nicht kasteien muss ohne Pfeffer, Salz und Tee und nicht das Nobelhart & Schmutzig bin. Ich will einfach die Kartoffeln vom Bauernhof nebenan kaufen und nicht die aus Spanien. Diese Transportwege sind unnötig. Obst und Gemüse wird unreif geerntet, kommt nachgereift und fast geschmacklos bei uns an. Da muss man auch im Supermarkt einfach mal die Augen aufmachen.

Los geht’s.

Dieser Beitrag wurde unter Regionalfood veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hinterlasse einen Kommentar